Petersilie (Petroselinum crispum)

Foto: M. Schröder
Foto: M. Schröder

Die Petersilie gehört zur Familie der Doldenblütler und wird in der Schweiz auch „Peterli“ genannt. Sie ist eine zweijährige Pflanze und kommt ursprünglich von den Kanaren und dem Mittelmeerraum. Sowohl die krausen oder glatten Blätter, als auch die große Wurzel werden zum verfeinern von Speisen und in der Pharmakologie verwendet.

Pharmazeutische Wirkung:
- Bestimmte Stoffe, die besonders in der Wurzel zu finden sind, haben eine abortive Wirkung. Das bedeutet, dass Schwangere bei zu hoher Einnahme dieses Stoffes eine Abtreibung erleiden können. Bereits im Mittelalter wurde Petersilie zum Schwangerschaftsabbruch verwendet. Und auch heute noch dient es im Süden Italiens als bewährtes Hausmittel gegen unerwünschte Schwangerschaft.
- Bei einer bevorstehenden Geburt dient die Petersilie allerdings als Geburtshelfer, indem es die Wehen verstärkt.
- Frauen mit Menstruationsbeschwerden kann die Petersilie hilfreich zur Seite stehen, denn sie fördert die Menstruation und lindert die Beschwerden.
- Die Pflanze hat außerdem viel Vitamin C und ist somit gesund und bekämpft Frühjahrsmüdigkeit.
- Petersilie lindert außerdem den Juckreiz nach Insektenstichen, wenn man sie auf die betroffene Stelle reibt.


Anbau und Pflege:
Direkte Sonneneinstrahlung verträgt die Petersilie nicht so gut, weshalb sie im Halbschatten besser aufgehoben ist. Der lockere Boden, in den sie gepflanzt wird, sollte stets feucht gehalten werden. Jedoch darf keine Staunässe entstehen, denn sonst geht die Petersilie schnell ein.
Für eine ertragreiche Ernte sollten bereits im Frühling ca. 200-300 Samen pro laufenden Meter Beet ausgebracht werden. Möglich ist auch, die Keimlinge zuhause oder im Gewächshaus vorzuziehen. Dann sollten allerdings, nachdem die ersten Blätter auf die Keimblätter folgen, die Pflanzen vereinzelt werden. Außerdem ist es sinnvoll, die Wurzeln einzukürzen, damit sie sich weitläufiger verzweigen können.  Mitte bis Ende März können die jungen Peterlis im Abstand von 10 bis 20cm dann eingepflanzt werden.
Auch wenn ihr eure Petersilie unter optimalen Bedingungen um Garten behütet, wächst sie nur sehr langsam. Baut euch also eurem Bedarf entsprechend genug von dem Kraut an.
Wem es zu umständlich ist, die Petersilie im Winter auszugraben und in einem Topf mit nachhause zu nehmen, der sollte sie zurück schneiden und mit einer dafür geeigneten Abdeckplane vor Frostschäden schützen. Denn dann wird sie auch bestimmt im nächsten Frühling wieder austreiben.

Ernte und Verarbeitung:
Am Vormittag, wenn der Morgentau getrocknet ist, ist der ideale Zeitpunkt zum ernten. Die Petersilie wird am besten nah am Boden abgeschnitten, vor dem Austrieb des ersten Blütenstängels. Um der Pflanze genügend Zeit zum nachwachsen zu geben, wird nur die zu verwendende Portion abgeschnitten.
Nach der Ernte kann man die Petersilie entweder sofort verarbeiten oder auf mehrere Arten einlagern:
- Klein hacken und einfrieren
- Petersilie als Sträußchen zusammen binden und an einem trockenen, warmen und dunklen Ort aufhängen. Dann die Blätter abzupfen und in einen dicht verschließbaren Behälter füllen. Doch Vorsicht: Beim trocknen verliert das Gewürz einiges von seinem einzigartigen Geschmacks!
- Wie die anderen Kräuter auch, kann Petersilie in Öl eingelegt werden. Dazu gießt ihr ein nach eurem Belieben ausgewähltes Öl auf die Petersilie, die ihr vorher in eine luftdicht verschließbare Flasche gegeben habt, bis das Kraut leicht bedeckt ist. Man kann die verschiedenen Kräuter auch zusammen einlegen. Das daraus entstehende Öl schmeckt super zu diversen Salaten oder an einer leckeren Gemüsepfanne.
Guten Appetit!

 

Text: N. Doll